Feuerwehr

Schwarzenbek

Übung Umspannwerk

Montag, 26.09.2011 12:55 von Jan Piossek

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Elektrischer Strom kann eine tödliche Gefahr sein. In Verbindung mit Wasser sowieso. Deshalb ist es gerade für die Feuerwehr wichtig, sich in Trainings und Schulungen auf mögliche Gefahrensituationen einzustellen.

Auf Einladung der Schleswig-Holstein Netz AG hat die Schwarzenbeker Feuerwehrleute jetzt das Umspannwerk an der Möllner Straße besucht. Hier fließen nicht nur die in allen Haushalten üblichen normalen 230 Volt, es herrscht eine Spannung von bis zu 110.000 Volt, die über Hochspannungsleitungen in der Stadt ankommen. Im Umspannwerk wird die Spannung heruntergeregelt. In 11.000 und 30.000 Volt, die dann in kleinere Trafostationen in den Siedlungen wiederum auf 400 und 230 Volt reduziert wird. Bereits 1943 wurde der ältere Teil des Umspannwerks errichte, vor einigen Jahren erfolgte ein deutlich kleinerer Neubau.

Die gesamte Anlag wird von Rendsburg aus über die Zentrale von E.on ferngesteuert. Dort laufen auch Fehlermeldungen auf, sollte es zu Störungen kommen. Dann rücken Techniker an  und notfalls auch die Feuerwehr.  Für uns ist es wichtig, Ortskenntnisse zu haben, um im Ernstfall optimal reagieren zu können , berichtet Wehrführer Martin Schröder. Denn wenn etwa einer der bis zu 80 Tonnen schweren Transformatoren brennen sollte, würden auch 17 Tonnen Kühlöl in Flammen aufgehen. Schröder:  Da ist es für uns wichtig zu wissen, wie wir löschen können, wo für uns Gefahren bestehen.

Denn im ersten Moment wären die Retter auf sich allein gestellt, weil das Umspannwerk nicht rund um die Uhr besetzt ist. E.on hat unter anderem im Betriebsgebäude mit Druckentlastungsklappen und einer Notstromeinspeisung für die Be- und Entlüftung Vorkehrungen getroffen, sollte es in dem Gebäude einen Zwischenfall geben. Die Druckwelle einer möglichen Explosion kann so gezielt abgeleitet werden, Rauch eines Brandes wird automatisch ins Freie geführt. Allerdings könnten platzende Isolatoren aus Porzellan wie scharfkantige Geschosse durch die Luft wirbeln.

Von elektrischem Strom geht eine schwere Gefahr aus, weil wir ihn weder hören noch riechen oder sehen können , warnt Hubertus Meyer von E.on Hanse. Die  Loslassgenze liegt bei 10 mA. Der Strom der bei 2230V durch den Menschlichen körper fließen würde beträgt schon 230 mA. Meyer:  Da besteht absolute Lebensgefahr. Es kann zu Herzschäden, inneren Verbrennungen und ähnlichen Verletzungen kommen.

Doch nicht nur das Umspannwerk gilt für die Feuerwehr als besonderer Gefahrenpunkt. Auch die immer öfter installierten Photovoltaikanlagenauf Hausdächern oder überschwemmte Keller bergen Gefahr. Die Photovoltaikanlage lässt sich nicht abschalten und produziert selbst im Brandfall weiter Strom. Und überschwemmte Keller können auch elektrische Geräte und Leitungen fluten, so dass das Wasser unter Spannung stehen kann.  Auf diese Gefahren versuchen wir mit einer professionellen Ausbildung reagieren zu können , sagt Schröder. Deshalb hatte die Feuerwehr bereits im Frühjahr ein Training der E.on Hanse genutzt und den Einsatz bei zerstörten Gasleitungen geübt.

Wer im privaten Haushalt technische Probleme mit einem elektrischen Gerät hat, sollte den Stecker ziehen oder die Sicherung ausschalten und einen Elektriker zu Rate ziehen. Experten raten, unter Umständen defekte Geräte nicht ohne Prüfung wieder in Betrieb zu nehmen. Durch einen Kurzschluss kann ein Schwelbrand entstehen, der ein Feuer auslösen kann, oder auch das Geräte unter Strom setzen, was dann bei der Berührung zu einem elektrischen Schlag führen kann.

 

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